Iglu am Lutersee auf dem Oberalppass 2044m

(Uri/Graubünden, Schweiz)

Wer wollte nicht schon mal in einem Iglu in einer weissen, stillen Schneelandschaft übernachten? Vielleicht heute nicht mehr - aber wie war das damals als Kind? Dachte man da nicht mal daran wie ein Inuit in der eigens gebauten Unterkunft zu schlafen?

Bei Tanja genügten meine Erzählungen und Fotos sich auf solch ein Abenteuer einzulassen und auf die warme Daunendecke zu verzichten.

Nach verrichteter Arbeit am Tag danach
Nach verrichteter Arbeit am Tag danach

Anreise und Iglubau

Samstag, 29. Januar 2011

Einen geeigneten Ort für den Bau eines Iglus zu finden sollte eigentlich nicht so schwierig sein. Es sei denn, es ist Januar 2011 und es scheint seit Wochen die Sonne. Die Schweizer Berge sind mit braunen Flecken übersäht, im Tal spriessen die Schneeglöckchen...

Doch wir hatten nur dieses Wochenende und schauten somit nach einem Gebiet mit hohem Schneeaufkommen. In der Region Andermatt wurden wir fündig. Nachdem wir Emilia bei meinen Eltern abgegeben hatten, machten wir uns auf den Weg dorthin. Mit den beiden Sesselliften legten wir schnell die Höhenmeter hinter uns. Auf dem Nätschen (1842m) assen wir eine Portion Spaghetti als Stärkung, bevor es eine Station höher zum Gütsch (2344m) ging. Auch hier war die Schneedecke nur etwa 30cm, zu wenig um ein Iglu zu bauen. Wir sahen uns schon wieder umkehren.

Doch so schnell liessen wir uns nicht entmutigen. Wir hofften auf der Hochebene in Richtung Oberalppass mehr Schnee zu finden, zogen unsere Schneeschuhe an und schritten los.

Tatsächlich sah die Schneelage zunehmend besser aus und wir gingen weiter zum Lutersee (2358m), dem ausgemachten Ziel. Kurz vor dem zugedeckten Bergsee fanden wir schliesslich ein lauschiges Plätzchen mit genügend Schnee für unsere Baustelle.

Dann begann die Arbeit die bis zum Einnachten andauerte. Fast pausenlos schnitten wir Klötze, stapelten diese auf, passten sie an und füllten die Löcher. Die Schneequalität war herrlich - leider nur zum Skifahren und nicht um Iglus zu bauen. Wir mussten aus der untersten Schneeschicht unsere Klötze ausgraben, oben lag nur Pulver!

Umso mehr genossen wir nach den Anstrengungen am Abend das Käsefondue im Inneren. Platz war da nicht viel vorhanden, denn wir mussten das Iglu aufgrund der Schneequalität kleiner bauen. Leider war auch nicht genügend Platz, um gestreckt zu liegen - was die Nacht sehr unangenehm machte.

Weitere Fotos des ersten Tages

Morgenerwachen, Lutersee und Rückreise

Sonntag, 30. Januar 2011

Doch irgendwann wurde es morgen, die Sonne (sie liess auf sich warten) trat heraus und unser privates Bergpanorama entfaltete sich vor uns. Fürs Frühstück war gesorgt: Zuerst gab es mal einen starken Kaffee aus der Trekking-Kaffeemaschine, dann tauten wir das Brot auf dem Gasbrenner auf und schliesslich kochten wir Rührei mit Speck! Ein sagenhaftes Frühstück.

Mit vollem Bauch starteten wir mit den Schneeschuhen zu einem Ausflug zum Lutersee und bestaunten unser Iglu in der Schneelandschaft. Dann machten wir uns auf den Weg zurück in die Zivilisation. In einer Stunde erreichten wir das Skigebiet, wo wir die Sesselbahnen - dieses Mal runter - nahmen. Dann ging’s ab nach Hause wo eine heisse Dusche und ein bequemes Bett warteten

Interview mit Tanja

olli.ch: Tanja, wie war dieses Erlebnis für Dich?

Tanja: Ich fand es ein sehr tolles, interessantes Abenteuer. Aber ich habe es nun erlebt, ein zweites Mal brauche ich die Erfahrung nicht.

Orientation

Weitere Fotos