Tällifurgga

Eine kurze Einstiegs-Skitour von Sertig hinauf zur Tällifurgga bei Davos.

Bereit zum Abmarsch (Sertig-Dorf)
Bereit zum Abmarsch (Sertig-Dorf)

Freitag, 14. Februar 2020

Die erste Skitour in diesem Jahr würde ich im entfernten Davos unternehmen. Bereits um 06:00 Uhr fuhr ich los, um mich mit Sandro in Landquart zu treffen. Von dort ging es mit einem Auto weiter bis Davos-Platz, wo wir bei der Jakobsbahn parkierten.

Im gemütlichen Coop-Restaurant gab es dann erst mal ein reichhaltiges Frühstück und viel Kaffee. Die Aussicht von dem schön eingerichteten Lokal lud dank der grossen Glasfront mit Sicht auf die Skipiste zum Verweilen ein.

Auf dem Weg nach "Egga". In der Hintergrundmitte das Tällihorn.
Auf dem Weg nach "Egga". In der Hintergrundmitte das Tällihorn.

Der Bus Nr. 8 in das Seltig-Tal fuhr um 10:00 Uhr und war nicht sonderlich besetzt. Bei Davos-Frauenkirch bogen wir südwärts in das liebliche Tal ein. Die typische Bündner Gegend präsentierte sich hier authentisch. Die frisch verschneite Flur, weisse Strassen mit Pferdekutschen, farbenfrohe Lärchen auf weissem Hintergrund und blauem Himmel. Was kann man sich Schöneres wünschen?

Bei Sertig-Dorf stiegen wir aus und tappten kurz vor dem Restaurant Bergführer in den frischen, unbefleckten Schnee. Hier machten wir uns für den Anstieg in Richtung Tällihorn fertig und stellten fest, dass wir beide ärgerlicherweise nur die Skibrille dabeihatten. Der Wetterbericht prophezeite andere Bedingungen, so liessen wir die Sonnenbrille im Auto.

Blick hinunter nach Sertig.
Blick hinunter nach Sertig.

Sollten wir uns jetzt ärgern, dass wir unter der Skibrille beim Aufstieg schwitzten oder uns über die sonnigen, unerwarteten Bedingungen freuen? Die Gegend lenke uns von der Frage ab und liess uns bald vergessen.

Wir folgten das flache Tal mit dem Namen Egga nach hinten und schliesslich dem Wanderweg durch den Wald hoch zu Pt. 2087. Wenig später erkannten wir, dass der Gipfel des Tällihorns sehr verblasen war und es sich nicht lohnte mit den Skiern da hochzusteigen. Zudem bliess der Wind ganz schön und langsam bedeckten Wolken den blauen Himmel.

Noch beglückt uns die Sonne.
Noch beglückt uns die Sonne.

Die Alternative war von vorneherein klar. Hoch zur Tällifurgga, wo wir entscheiden werden, welche Abfahrt wir wählen würden. Die Orientierung war einfach, doch die Wegfindung im Gelände mit den vielen Mulden weniger. Bereits um 12:30 Uhr standen wir auf der Tällifurgga auf 2'567 Meter (Tälli-Lücke) und schauten auf der anderen Seite hinunter in das Rüedisch Tälli, in welches wir eigentlich abfahren wollten.

Doch weit sahen wir nicht. Auf dieser Seite des Berges war bereits Nebel und die Sicht schlecht. Zudem bliess der Wind derart, dass wir möglichst schnell von der Lücke wegwollten. So entschieden wir in etwa der Aufstiegsspur wieder nach Sertig-Dorf hinunter zu fahren.

Auf der Abfahrt kurz nach der Tällifurgga.
Auf der Abfahrt kurz nach der Tällifurgga.

Zu unserer Freude kam auch wenige Minuten später ein Bus, der uns wieder nach Davos brachte. Auf der Terrasse des Restaurants Bolgen Plaza, hinter der Jakobsbahn, gab es dann einen feinen Zwetschgen Lutz.

Nach einem weiteren Bierchen unterwegs, checkten wir schliesslich im Hotel Derby ein. Eine sonderbare Hotelanlage aus den Siebzigerjahren. Zwar gab es eine Sauna, die wir gerne nutzten, doch um das Frühstück mussten sich die Gäste selbst kümmern. Das Hotel hatte die besten Zeiten schon hinter sich, doch die Zimmer (saniert) waren sauber und günstig.

Und runter geht es!
Und runter geht es!

Bereits nach 18:00 Uhr gab es in der Pizzeria Elio das Abendessen für uns. Obwohl wir so früh und ohne Reservation da waren, bekamen wir noch einen der letzten begehrten Tische! Entsprechend früh gingen wir schlafen. Morgen soll es auf eine weiter Tour hinauf zur Kesch-Hütte gehen.

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