Québec & Montreal – 10. bis 17. September 2011

Samstag, 10. September 2011

Mit der Weiterfahrt brach auf unserer Reise eine neue Etappe an. Wir verliessen Mont Tremblant und zogen auf der Landstrasse durch das Gebiet der Lanaudiére in Richtung Osten. Dank dem schönen Wetter war es ein Genuss auf den Nebenstrassen zu fahren. Fast jeden Kilometer kamen wir an einem See vorbei, der uns traumhafte Blicke bot.

Frühstücken im „La Marie Champagne“
Frühstücken im „La Marie Champagne“

In Saint-Gabriel am Lac Maskinonge machten wir eine Rast. Die Temperaturen waren heute merklich tiefer und baden wollte keiner von uns. Dafür sonnten wir uns und Emilia rutschte 200 Mal die Rutschbahn auf dem Kinderspielplatz hinunter. Danach war sie so fertig, dass sie ins Auto stieg und ziemlich lange schlief.

Unterwegs mit unserem Ford Edge
Unterwegs mit unserem Ford Edge

Weiter ging es Richtung Trois Rivières und dort auf der beeindruckenden Laviolette Brücke über den breiten Sankt-Lorenz Strom. Eine knappe Stunde später erreichten wir Victoriaville und wenig später den kleine Ort Tingwick, wo Christoph und Pierrette in einem schönen Landhaus mitten im Wald leben.

Die Stimmung war (nicht) immer gut :)
Die Stimmung war (nicht) immer gut :)

Sie erwarteten uns bereits und hatten ein feines Abendessen vorbereitet: Gefüllte Schweinsmedaillons mit Reis, frischem Salat und gutem Rotwein! Hier richteten wir uns gerne für den Rest unseres Kanada-Aufenthaltes ein.

Apéro bei Christoph und Pierrettte
Apéro bei Christoph und Pierrettte

Sonntag/Montag, 11./12. September 2011

Die folgenden zwei Tage standen ganz im Zeichen der Erholung. Am Samstag erkundeten wir das Grundstück von Christoph, welches stolze 80 Hektar Land beinhaltet und etwa sieben Wanderwegkilometer bot!

Christoph's Landhaus in Tingwick
Christoph's Landhaus in Tingwick

Auf dem Rundgang sahen wir auch wie die Gewinnung des bekannten Ahornsirups funktioniert und was für einen Aufwand dies bedeutete. Die „angebohrten“ Bäume waren über ein Schlauchsystem vernetzt, sodass die Flüssigkeit automatisch abtransportiert und in grösseren Schläuchen gesammelt wurde, welche dann wiederum mit einem Auffangsystem verbunden waren. Die Flüssigkeit musste dann über mehrere Becken aufgekocht werden bis der fertige Ahornsirup konsumiert werden konnte. Für einen Liter fertigen Ahornsirup benötigt es 40 Liter Baumsaft!

Gewinnung von Ahornsaft für den beliebten Sirup
Gewinnung von Ahornsaft für den beliebten Sirup

Bei der alten Blockhütte im Wald machten wir eine Pause und genossen die tolle Aussicht auf Wälder und Felder. Als ich gemütlich auf dem Tisch vor der Hütte die Sonne genoss, krachte dieser plötzlich unter mir zusammen und ich lag am Boden. Provisorisch reparierten wir die Sitzbank und den Tisch wieder. Überhaupt ist das Grundstück toll angelegt, hat kleine Flüsschen, einen Teich und ist fernab von grösseren Strassen. Dort findet man noch die absolute Einsamkeit und der nächste Nachbar ist kilometerweit entfernt.

Die Blätter verfärben sich...
Die Blätter verfärben sich...

Auch die Terrasse und den Pool konnten wir Dank dem warmen Wetter noch nutzen. Es war eine richtig erholsame Zeit. Emilia konnte im Garten spielen, Tanja an ihrer Diplomarbeit schaffen und ich sortierte Fotos und schrieb das Tagebuch nach, für was wie immer, wenig Zeit blieb.

Hunger brauchten wir bei Christoph nie zu haben
Hunger brauchten wir bei Christoph nie zu haben

Am Montagabend kochten wir und verwöhnten Christoph mit italienischer Pasta, leckerem argentinischen Rotwein und Creme Caramel.

Das letzte Mal baden. Noch diese Nacht sank die Temperatur auf unter fünf Grad Celsius
Das letzte Mal baden. Noch diese Nacht sank die Temperatur auf unter fünf Grad Celsius

Dienstag, 13. September 2011

Ein Besuch in Québec City stand an. Die Stadt mit dem grössten europäischen Flair ist ein Muss für jeden Kanadareisenden der in den Osten kommt! Bereits um 07:00 Uhr standen wir auf und starteten auf dem Highway 20 in die Provinzhauptstadt.

Von Tingwick aus war diese gut in 1,5 Stunden zu erreichen. Bei Tim Hortons gab es Kaffee und Bagels, welche wir auf der Fahrt verzehrten. Der Kaffe, naja: Wie immer „Amerikanisch“! Die Autobahn hinauf zum St. Lorenzstrom ist kerzengerade und furchtbar langweilig. Ich war froh, als wir über die gewaltige Pierre Laporte Brücke die Stadt erreichten.

Die Pont Pierre Laporte mit dem St. Lorenzstrom
Die Pont Pierre Laporte mit dem St. Lorenzstrom

Den Reiz einer grossen historischen Vergangenheit bewahrt Québec noch heute; als eine der ältesten Städte Kanadas wird sie häufig die „Wiege der französischen Zivilisation in Nordamerika“ genannt. Quebec ist auch in der Gegenwart das Zentrum der französischen Kultur in Nordamerika; 95% der ca. 525‘000 Einwohner im Grossraum Québec sprechen Französisch; französische Lebensart und Lebensfreude sind überall lebendig.

Québec City
Québec City

Durch die Unterstadt schlenderten wir vorbei an den zahlreichen Kaffees und kleinen Geschäften in die Oberstadt. Hier kauften wir noch ein paar Mitbringsel für unsere liebe Familie und Freunde. Auf der Terrasse Dufferin genossen wir die Aussicht auf und über den Breiten St. Lorenzstrom.

Einkaufen in der Unterstadt
Einkaufen in der Unterstadt

Nach einem guten Mittagessen begann es anfangs leicht, dann heftig zu regnen. Schliesslich setzte ein starkes Gewitter ein. Bei Starbucks checkte ich kurz den Wetterbericht für den restlichen Tag, welcher sagte, dass der Regen bis zum Abend anhalten würde. So entschlossen wir uns den Rückweg anzutreten. Bei strömenden Regen aber warmen Temperaturen schnellten wir vom Hügel zum Auto hinunter. Zum Glück hatten wir noch trockene Kleidung dabei, sodass wir die nassen T-Shirts ausziehen und trockene Kleider anziehen konnten.

Kein Strom - kein Problem. Barbecueing auf der Veranda
Kein Strom - kein Problem. Barbecueing auf der Veranda

Den ganzen Rückweg regnete es in Strömen und es wurde dunkle Nacht. Ab Victoriaville war der Strom ausgefallen und die Lichtsignale und Strassenbeleuchtung funktionierten nicht mehr. Auch als wir bei Christoph angekommen waren mussten wir feststellen, dass weder Strom noch Wasser funktionierte.

Unser tägliches Puff mit dem kleinen Wirbelwind
Unser tägliches Puff mit dem kleinen Wirbelwind

Der Stromunterbruch schien eine grössere Ursache zu haben. Die Elektrizitätswerke meldeten erst ab 21:00 Uhr wieder dessen Verfügbarkeit. Doch Christoph wusste sich und uns zu helfen. Gaslampe vor, Grill an und die Zubereitung des Abendmenüs konnte beginnen. Wir kochten Bratkartoffeln, Rahmsosse mit Pilzen und Pouletbrüstchen auf dem Gasgrill. Bei Kerzenlicht genossen wir anschliessend das improvisierte leckere Abendessen. Nach dem letzten Schlückchen Wein und kurz vor dem zu Bett gehen, kam dann gegen 21:30 Uhr wieder der Strom.

Mittwoch, 14. September 2011

Nach Québec stand mit Montreal die nächste Grossstadt auf unserem Besichtigungsprogramm. Eine Stunde früher als gestern starteten wir zu der Metropole, welche die zweitgrösste Französisch sprechende Stadt der Welt ist (nach Paris). Wir hörten dabei auf den Rat von Christoph und fuhren nach Longueuil auf der Westseite des Sankt Lorenz Stroms von Montreal.

Alt trifft auf neu
Alt trifft auf neu

Bei der Sherbrook Universität parkten wir das Auto und fuhren mit der Metro in die Stadtmitte. Shopping stand auf dem Programm: Kleider, Souvenirs und Geschenke. Nachdem wir den Place des Arts, die Saint Catherine Strasse und das Eaton Center hinter uns hatten, widmeten wir uns noch den Sehenswürdigkeiten der Stadt selbst.

Hey Mann, welches Cap du wolle?
Hey Mann, welches Cap du wolle?

Auf der schönen Rue Notre Dame liefen wir nach Vieux Montreal und dann weiter zur Hafenpromenade. Montreal ist riesig und verdient sicherlich mehrere Aufenthaltstage, um sich ein Bild von der Stadt zu machen. Wir hatten jedoch nach 6 Stunden genug von den vielen Eindrücken und Leuten. Wir sehnten uns schon wieder zurück zum einsamen kanadischen Landleben.

Gegen 16:00 Uhr traten wir die zweistündige Rückfahrt nach Tingwick an. Christoph hatte bereits seine exquisiten Kochkünste angewandt und erwartete uns mit Marokkanischen Fleischbällchen. Er machte seinem Hausmannsruf einmal mehr alle Ehre.

Donnerstag, 15. September 2011

Rucksack gepackt und bereit für die Heimreise.
Rucksack gepackt und bereit für die Heimreise.

Ein letzter Tag in Tingwick stand an. Es regnete in Strömen und es war grau und kalt. Wir verbrachten den ganzen Tag im Haus und relaxten. Auch die ersten Taschen für die Heimreise wurden gepackt. Am Mittag kochte uns Pierrette eine supergute Thai-Suppe und Christoph am Abend ein orientalisches, vegetarisches Gericht, welches mit Kuchen zum Dessert abschloss. Wir wurden also rundum verwöhnt! Christoph hatte am Abend mit Marc, seinem Musikpartner, eine Bandprobe. Die zwei spielten seit einiger Zeit zusammen und studierten einige Stücke ein. Musik ging also durch das ganze Haus. Wir schauten uns bei einem Glas Rotwein noch einen alten Bergsteigerfilm mit Spencer Tracy und Robert Wagner an (The Mountain), bevor wir uns für ein letztes Mal in Kanada schlafen legten.

Freitag/Samstag, 16./17. September 2011

Unser Flug ab Montreal über Frankfurt zurück nach Basel ging um 17:30 Uhr. Wir hatten also einen gemütlichen Tag vor uns. Wir frühstückten nochmals lange und ausgiebig – Christoph hatte am Vorabend frisches Brot gebacken – bevor wir unsere Sachen packten. Die erlaubten 23kg Gewicht, erreichten wir ohne Probleme :-) Wir mussten unsere Errungenschaften ganz schön auf die verschiedenen Gepäckstücke aufteilen.

Auf dem Weg zum vollgepackten Auto. Auf Wiedersehen Kanada.
Auf dem Weg zum vollgepackten Auto. Auf Wiedersehen Kanada.

Den Weg nach Montreal kannten wir ja bereits vom Vortag. Den Flughafen zu finden war jedoch im grossen Strassenchaos gar nicht so einfach und eine Herausforderung für sich. Die Rückgabe des Autos und der Check-In waren problemlos. Beim Burger King assen wir nochmals dicke, fettige Burger.

Ein letzter Blick auf Montreal. Auf dem Weg zum Flughafen.
Ein letzter Blick auf Montreal. Auf dem Weg zum Flughafen.

Der Flieger war randvoll bis auf den letzen Platz belegt. Dieses Mal bekamen wir einen Platz in einer der vorderen Reihen, wo mehr Beinfreiheit war und Emilia am Boden stehen bzw. liegen konnte. Letzteres funktionierte leider nicht besonders gut. Sie war so quirlig und gar nicht müde. Ein ständiges auf und ab und hin und her liess auch uns keine ruhige Minute. Dann kam auch noch die Flugbegleiterin und meinte, dass sie nicht auf dem Boden schlafen dürfte. Letztlich konnten wir uns durchsetzen und erst zwei Stunden vor der Landung schlief sie dann endlich auf dem Boden vor unseren Füssen ein, wo wir mit Decken und Kissen ein Schlafplätzchen für sie herrichteten. Tanja und ich schauten noch einen Film und machten dann ebenfalls ein kleines Nickerchen. In Frankfurt hatten wir leider drei Stunden Aufenthalt, die wir bei einem kleinen Frühstück in einem Cafe verbrachten, ehe wir weiter nach Basel fliegen konnten.

Der letzte kanadische Burger.
Der letzte kanadische Burger.

Dort wartete bereits Markus. Pünktlich holte er uns Feriengäste mit unserem Auto mit Kindersitz, welches er zuvor in Seewen abholte, am Flughafen ab. So kamen wir nach der langen Fliegerei doch noch relativ schnell nach Hause :-)

Emilia schlief bereits im Auto tief und fest, wir taten es später ebenso. Es würde noch eine Zeit andauern bis der Jetlag vorüber sein würde, doch für so schöne Ferien nimmt man dies gerne in Kauf!

Abendessen im Flugzeug
Abendessen im Flugzeug

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