Iglu Weekend auf dem Simplon

Es war Mitte März und langsam kündigte sich bereits der Frühling an. Doch ich wollte es nochmals wissen und begab mich mit Dominik in die kalten, verschneiten Regionen unserer Berglandschaft. Unser Ziel war es, ein traditionelles Iglu zu bauen und darin zu übernachten. Doch wir hatten ja keine Ahnung auf was wir uns da einliessen....

Samstag, 12. März 2005

Der Wetterbericht für das Wochenende war schlecht. Nur im Engadin und in der Südschweiz sollte die Sonne scheinen. Eingekauft und das notwendige Material gemietet war bereits - es war klar, wir werden es durchführen.

Frühmorgens fuhren wir los, verluden in Kandersteg auf die Schiene und schon bald kamen wir im sonnigen, grünen Wallis raus. Vom Schnee jedoch keine Spur. Mit gemischten Gefühlen fuhren wir die Simplonpassstrasse rauf.... Auf 1200 Meter endlich der erste Schnee. Langsam bildeten sich links und rechts entlang der Strasse die ersten Schneemauern. Auf der Simplonpasshöhe in 2000 Metern die ersten Schneetests: Ja, es hat genügend Schnee liegend und er ist brauchbar.

Start am Simplonpass
Start am Simplonpass

Wir checkten das Gelände, planten kurz die Route und teilten die Ausrüstung auf. Um 10:30 Uhr ging's dann mit unseren Schneeschuhen los. Das Wetter war fantastisch und die Temperatur angenehm.

Los geht es!
Los geht es!

Schon bald hatten wir einen geeigneten Platz gefunden und die Arbeit ging los. Eisblöcke schneiden, Igluboden ausheben und festpressen und die stille wunderbare Berglandschaft geniessen.

Langsam wurde es Nachmittag und wir hatten noch nicht mal die Hälfte fertig gestellt. Uns wurde bewusst, dass ein Iglu ganz schön viel Arbeit voraussetzt und dass wir blutige Anfänger waren. Umso mehr legten wir uns ins Zeugs....

Es wird gebaut.
Es wird gebaut.

Langsam verschwand die Sonne in unserem Täli und die bis jetzt angenehmen 5 Grad gingen auf Null zu. Wir benötigten immer mehr Schneeblöcke für unser Ding welches in der Zwischenzeit so hoch war wie ich und 2m Durchmesser aufwies. Unsere Kräfte liesen nach; doch unser Ehrgeiz war stärker.

Es Dämmert schon...
Es Dämmert schon...

Um 20:30 Uhr hatten wir es dann geschafft. Der Letzte Block wurde eingesetzt und die Iglubeleuchtung (Fackeln) wurden eingeschaltet. Noch die Löcher abdichten und den Eingang verschliessen und endlich gab's das verdiente Einweihungsbier.

Rein in die warme Stube
Rein in die warme Stube

Dann kam der Hunger. Doch wir waren vorbereitet und rührten unser Käsefondue im mitgenommenen Gagglon an. Im Schlafsack liegend bestaunten wir unser Werk von unten. Es war etwa 2.30m im Durchmesser und 1.80m in der Höhe. Wir benötigten 120 Schneeblöcke und 9 Stunden um es zu bauen. Doch wir hatten es geschafft und ein weiterer Traum wurde war. Dass es draussen immer kälter wurde und Windböen um unsere neue Hütte sausten war uns egal; wir hatten einen vollen Magen, eine warme Unterkunft und konnten endlich in unseren Schlafsäcken liegen.

 

What a day!

Das verdiente Fondue!
Das verdiente Fondue!

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