Gerstelgrat mit Drachenloch

Auf den Spuren von Drachen, Teufeln und anderen längst vergessenen Kreaturen.

Auf den ersten Metern des Gerstels.
Auf den ersten Metern des Gerstels.

Freitag, 21. Juli 2023

Das Schöne liegt so nah! Und oft ist das Wetter bei uns im Nordwesten besser als in den Alpen. Dies prognostizierte auch der Wetterbericht für diesen Freitag und veranlasste Tanja und mich, bei uns in der Region eine Klettertour zu unternehmen.

Der schöne Wanderweg auf den Grat.
Der schöne Wanderweg auf den Grat.
Die Ruine von Waldenburg.
Die Ruine von Waldenburg.

Es sollte wieder einmal der Gerstelgrat sein. Die Tour hatte ich in der Vergangenheit bereits einige Male begangen, doch ist das Baselbieter Bijou zu jeder Jahreszeit und immer wieder einen Besuch wert. Für Tanja war es die erste Begehung des rund 1,2 Kilometer langen Grates oberhalb von Waldenburg. Ein optimales Trainingsgelände für Sie, um auch mal in ausgesetzten Passagen und in Bergschuhen unterwegs zu sein.

Ganz schön spitzig, der Grat!
Ganz schön spitzig, der Grat!

Wir parkierten das Auto bei der Zivilschutzanlage Gerstel und folgten in der bereits angezogenen Klettermontur dem Wanderweg hoch zur Ruine von Waldenburg (683m). Diese querten wir nordseitig und stiegen sogleich hoch auf den unverkennbaren Grat.

Hier begann die Kraxelei, welche wir meist am kurzen Seil meisterten. Vorbei an der "Blauen Platte", über das "Spitzenflüeli", befanden wir uns bald auf dem "Geisrücken". Bei der Tüfelschuchi sassen wir einen kurzen Regenschauer aus und assen unsere Riegel aus dem Rucksack. Glücklicherweise war dank dem Wind der Felsen sofort wieder trocken.

Meine Liebe zu den Bäumen.
Meine Liebe zu den Bäumen.

Weiter vom Pt. 810 ging es dann über den eigentlichen "Gerstelgrat", welcher im wunderschönen, Jura-typischen Ambiente beklettert werden kann. Beim Sektor Kamel stiegen wir hinunter zum Borhackenwändli und weiter zur Einstiegspassage des Drachenlochs. 

Beim Hinuntergehen mussten wir wohl den Drachen verscheucht haben oder der Teufel war wütend, dass wir in der Küche nur unsere Riegel gegessen hatten. Denn oberhalb der Felsen des Borhackenwändlis löste "etwas" mehrere Steine, welche in unmittelbarer Nähe an uns vorbeiflogen. Es war ganz schön gefährlich und wir schritten sofort zur schützenden Felswand. 

Wir schlüpfen durch das Drachenloch.
Wir schlüpfen durch das Drachenloch.

Die Route durch das Drachenloch hatte ich schon zweimal begangen. Doch dieses Mal kam sie mir irgendwie schwieriger vor. Als wir bei der Nordseite des Grates wieder rauskamen, begrüsste uns blauer Himmel und Sonnenschein. Es tat gut, nach dem kühlen Drachenloch etwas Wärme zu tanken. 

Doch das schöne Wetter hielt nur so lange, bis wir den Grat nach dem Gipfelbucheintrag verliessen und zurück auf dem Wanderweg waren. Dann brach ein Sommergewitter los, welches man auf dem Grat nicht erleben möchte. Zum Glück befanden wir uns schon auf dem Wanderweg hinunter ins Tal. 

Bei der Tüfelschuchi.
Bei der Tüfelschuchi.

Ein weiterer glücklicher Zufall wollte es, dass auf der Forststrasse von "Hinterer Gerstel" gerade dann ein Auto daherkam und hielt, um uns mitzunehmen. Im Kofferraum neben Werkzeug und Maschinen sitzend, kamen wir dann relativ trocken bei unserem Bus nahe der Zivilschutzanlage an.

Nach einer Brotzeit im Cali fuhren wir über den Hauenstein nach Balsthal und weiter an den Bielersee. Auf dem Campingplatz Lindenhof fanden wir einen herrlichen Übernachtungsplatz für die nächsten zwei Nächte. Doch dies ist eine andere Geschichte.

Auf dem Campingplatz Lindenhof.
Auf dem Campingplatz Lindenhof.

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