Gratkletterei auf der Grande Arête du Raimeux

Samstag, 29. Oktober 2011 – Tour mit Melanie, Tanja und Dude Dominik

Nach jeder Tour dieses wunderschönen Herbstes dachte ich, es sei die Letzte; jetzt würde die graue, nasskalte Winterzeit mit dem ersten Schneefall kommen. Doch erfreulicherweise blieb uns das milde, sonnige Herbstwetter erhalten und ermöglichte einmal mehr eine Klettertour zu unternehmen.

Dominik, Melanie, Olli & Tanja rüsten sich für den Grat
Dominik, Melanie, Olli & Tanja rüsten sich für den Grat

Unser Ziel lag diesmal nicht in der Ferne, sondern in der nahen Juraregion, welche sich in ein buntes Herbstkleid gebettet hatte. Die Blätter der Bäume präsentierten sich in den unterschiedlichsten Farben und konnten mit dem berühmten Indiansummer in Kanada problemlos mithalten.

Tanja in der letzen Seillänge der unteren Platte (4c)
Tanja in der letzen Seillänge der unteren Platte (4c)

Wir trafen uns auf dem Parkplatz unterhalb von Schloss Angenstein und fuhren zusammen über Delemont in Richtung Moutier. Kurz vor dem Ortschild von Moutier konnten wir dann auch schon den Parkplatz gegenüber der Bahnlinie und der Birs ausmachen.

Domink und Melanie kurz vor dem Picknickplatz
Domink und Melanie kurz vor dem Picknickplatz

Es war diesmal kein Aufstieg notwendig. Die Einstiegsstelle befand sich gleich oberhalb des Parkplatzes. Doch Vorsicht! Nicht sofort den erst besten Fels links hochklettern - so wie wir das taten :-) Die Platte mit dem offiziellen Einstieg befindet sich ein wenig oberhalb davon und ist unfehlbar.

Sommerliche Temperaturen und herbstliche Farben
Sommerliche Temperaturen und herbstliche Farben

Die Plattenkletterei war einfach. Es ging im einfachen 4. Grad geradewegs in 3 Seillängen hoch. Der Ausstieg und die Traversierung auf dem Grat waren heikel, da dort so viel Schotter und Geröll herumlag, dass ein Gehen ohne etwas auszulösen nahezu unmöglich war.

Coolio...
Coolio...

Doch wir waren an diesem „Sommertag“ alleine unterwegs. Nur mit T-Shirt bekleidet starteten wir auf den Grat wo es zahlreiche Hindernisse zu bewältigen gab. Wir versuchten uns auch erfolgreich an schwierigeren Stellen wie Canapé und Noisette welche mit 5b im Kletterführer eingetragen waren, unserer Meinung nach jedoch nicht diese Schwierigkeitsstufen aufwiesen.

Bin ich schon oben?
Bin ich schon oben?

Überhaupt waren wir mit dem Topo des Kletterführers Plaisir Jura nicht zufrieden. So ist die Grand Arête nur bis zum Pic André beschrieben. Danach folgt ein Pfeil mit der Bemerkung 400m bis zum Gipfel. Dies sind jedoch noch mindestens 400 Höhenmeter, auf deren Weg zahlreiche weitere Blöcke und Felsen um- und überklettert werden können. Ein Eldorado sondergleichen - es ist also genügend Zeit für den Weg bis zum Gipfel des Raimeux einzurechnen!

Gehen am kurzen Seil kann hier oft angewendet werden.
Gehen am kurzen Seil kann hier oft angewendet werden.

Wir genossen derweilen das sommerliche Herbstwetter, die bunten Farben der Blätter und den warmen Fels. Auf einer Höhe von geschätzten 1000 Metern hinter dem Pic André, starteten wir den nördlichen Abstieg durch den Wald. Steil und teilweise ausgesetzt, ging es auf einem schmalen jedoch gut gekennzeichneten Pfad hinunter.

Blick zurück auf die wunderschöne Arête du Raimeux
Blick zurück auf die wunderschöne Arête du Raimeux

Noch vor der kompletten Dunkelheit erreichten wir schliesslich das Auto. Von unterwegs reservierten wir noch einen Platz im Restaurant Hirschen in Diegten, wo wir später einen grossen Wildteller mit Rehschnitzel, Spätzle, Rotkraut und Rosenkohl genossen.

Wir vier mit Rehschnitzel, Spätzle, Rotkraut und Rosenkohl
Wir vier mit Rehschnitzel, Spätzle, Rotkraut und Rosenkohl

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