Jumelle 2088m

Sonntag, 26. August 2012

Unglaublich! Gleich drei Tage sollten wir am Fusse des Corne Aubert bei Combette verbringen, um die Jumelle erfolgreich zu besteigen. Eigentlich wollten wir bereits am Sonntag, den 26. August auf dem Gipfel stehen, doch verplanten wir uns komplett mit der langen Anreise und einer bescheuerten Aktion über den Grat, um zum Einstieg zu gelangen. Schlussendlich blieb uns zum Klettern keine Zeit mehr und wir mussten unverrichteter Taten wieder die Heimfahrt antreten. Doch so schnell gaben wir trotz der langen Anfahrdistanz nicht auf. Bereits am darauffolgenden Tag fuhren wir mit Dominik’s VW-Bus erneut in den Kanton Watt zu den Gastlosen.

Montag, 27. August 2012

Nun kannten wir den Weg zur Combette bereits vom Vortag. Entspannt ging es also nach der Arbeit in die Westschweiz. Im Gepäck hatten wir Fleisch, Bier, die MuHa’s und Gitarre; halt alles was das Outdoorleben so fordert.

Nach unzähligen Kurven auf den Schotterpisten erreichten wir schliesslich die Alp. Rechtzeitig, um die letzten Sonnenstrahlen zu geniessen und anschliessend, die im Sonnenmeer untergehenden Bergspitzen, vom Campingstuhl aus zu beobachten.

Obwohl es noch immer August war, fiel die Temperatur merklich. Bald verzogen wir uns in den VW-Bus; einzig der Grill mit dem brutzelnden Fleisch blieb draussen. Mit vollen Bäuchen verbrachten wir anschliessend eine angenehme Nacht.

Unsere Aussicht beim Abendessen
Unsere Aussicht beim Abendessen

Dienstag, 28. August 2012

Kein Stress! Wir haben den ganzen Tag Zeit und waren nur eine Stunde vom Einstieg entfernt. Was für ein Luxus!

Nach einem gemütlichen Frühstück starteten über den Pass Pertet à Booets in Richtung Jumelle. Nach dem Fiasko am Sonntag entschieden wir uns auf dem Wanderweg weiter unten zu gehen, um dann gerade hoch zur „Küche“ der Jumelle wieder aufzusteigen. Doch auch dieser Weg war nicht der einfachste, es waren nur immer Fragmente von Spuren zu finden. So kämpften wir uns gerade über den Grashang hoch.

Die Jumelle war ein Prachtsfels, griffig, stabil und schon fast übertrieben gut abgesichert. Doch uns freute das. Los ging es als erstes ohne Schwierigkeiten über die Südwestkannte (5b/5SL) hoch zum Gendarm und dann zum Gipfel. Hier seilten wir uns nach einer kurzen Aussichtspause über die Route „Transsibirien“ ab. Dank den 60 Metern Halbseilen erreichten wir mit nur einem Stopp wieder Boden unter unseren Füssen.

Nach der Mittagspause probierten wir uns noch an der Aisha (6a+/5SL), die etwas neuere Route neben der Arête SE. Diese war deutlich anspruchsvoller aber ungemein genial zum Klettern. Bei der mittleren Abseilstelle machten wir schliesslich Schluss, seilten herunter und machten uns auf den Rückweg zum VW-Bus.

Olli im Vorstieg in der Route Aisha
Olli im Vorstieg in der Route Aisha

Gerade noch rechtzeitig vor den ersten Regentropfen erreichten wir den Bus, packten alles zusammen und fuhren gemütlich wieder heim. Ein toller sommerlicher Zweitäger. Wir kommen bestimmt wieder zu den gastfreundlichen Gastlosen!

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