Chemifluh (1778m)

Donnerstag, 28. Oktober 2012

Dominik und ich fanden uns schneller wieder bei den Gastlosen im Frutigland als erwartet. Eigentlich wollten wir an unserem freien Wochentag die „Monster“-Mehrseillängentour auf die Balmfluh unternehmen, doch über Nacht wurde der Nebel im Unterland so dicht, dass er sich nicht mehr bis zum Morgen auflöste. Auf Kletterei im Nieselregen hatten wir definitiv keine Lust, auch wenn sich vermutlich der Gipfel über dem Nebel befand.

Schon die Hinfahrt auf die Alp Ramseren ist eine Augenweide
Schon die Hinfahrt auf die Alp Ramseren ist eine Augenweide

Ein neues Ziel war im Kletterführer schnell gefunden und so rollten wir los - dem Frutigland entgegen. Der Tourenausgangspunkt war die Alp Ramseren auf 1364m oberhalb der Ortschaft Boltigen, welche über eine kostenpflichtige Zufahrtsstrasse erreichbar war.

Chemifluh (links) und Mittagshorn (rechts)
Chemifluh (links) und Mittagshorn (rechts)

Die liebliche Gegend faszinierte uns schon bei der Hinfahrt wieder aufs Neue. Hügel, Wiesen, Tannenwälder und die geniale Rundumsicht auf die Natur im Herbstkleid; einfach grandios. Natürlich hatten wir die Nebelgrenze schon lange hinter uns gelassen und stiegen im T-Shirt hoch dem Felsklotz der Chemifluh entgegen.

Olli in der lezten Seillänge
Olli in der lezten Seillänge

Der Einstieg zur Chemigeistroute war schon ganz versteckt; zum Glück gab es klare Wegspuren dahin. Die vor uns liegenden 8 Seillängen lagen vorwiegend im Level 5c+, die (für uns) schwierige 6c (6a / 2 p.a.) umgingen wir notgedrungen ab der Mitte auf die rechts davon liegende Variante.

Auf dem Gipfel
Auf dem Gipfel

Die Aussicht am Gipfel war, um das Wort einmal mehr zu benutzen, phänomenal! Das Herbstlicht und der im Tal liegende Nebel, welcher die Dörfer verstecken lies, machten die Gipfelgefühle noch intensiver.

Olli seilt sich in die Scharte ab
Olli seilt sich in die Scharte ab

Der Abstieg erfolgte über zweimaliges Abseilen und durch ein Couloir wieder zurück zum Pfad, welcher uns heute Morgen zum Einstieg führte. Nachdem wir die letzten Sonnenstrahlen genossen, fuhren wir mit dem Auto ins Thal hinunter, wo wir uns dank der Wildsaison eine grosse Portion Gemspfeffer gönnten. Mit vollen Mägen und ohne Stau fuhren wir anschliessend wieder heim.

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