Mäntliser Südostkante (2876m)

Klettertour mit Dude Dominik auf einen unbekannten Urner

Wenn Berge Furcht einflössen...
Wenn Berge Furcht einflössen...

Freitag, 06. Juli 2012

Wir entschlossen uns bereits am Freitagabend anzureisen. So hatten wir den ganzen Samstag um uns auf die Kletterroute, die Südostkante des Mäntliser zu konzentrieren. Obwohl es auf der Hinfahrt in das Urnerland in Strömen regnete waren wir guter Dinge, dass das Wetter morgen schön sein würde. Bereits ab Luzern regnete es nicht mehr. Trotzdem würden wir "pflatsch nass" auf der Hütte ankommen. Denn die Luftfeuchtigkeit war so hoch, dass einem der Schweiss nur so runterlief.

Der Arnisee auf 1368m
Der Arnisee auf 1368m

Doch der Reihe nach. In Amsteg verliessen wir die Autobahn und somit den vielen Ferienverkehr in den Süden und fuhren weiter nach Itschi. Dort brachte uns eine alte 6er Gondelbahn hinauf zum Arnisee, von wo es dann noch ausgeschriebene 2,45h bis zur Leutschachhütte waren. Wir liefen den Weg in eineinhalb Stunden, waren danach jedoch wie erwähnt bis auf die Haut durchgenässt.

Ankunft bei der Leutschachhütte
Ankunft bei der Leutschachhütte

Auf der Hütte waren nur noch zwei andere Gäste und so hatten wir für die erste Übernachtung ein eigenes Zimmer. In der Nacht  kübelte es wie aus Kesseln; hoffentlich ist es morgen früh genügend trocken um loszugehen....?

Samstag, 07. Juli 2012

Wir liessen den Tag gemütlich angehen. Draussen war es wolkenverhangen und Nebelfetzen stauten sich an den Felswänden. Nach dem Frühstück setzten wir uns raus und beobachteten die Wolken, welche in hoher Geschwindigkeit vorbeizogen. 

Aussicht von der Leutschachhütte
Aussicht von der Leutschachhütte

Nach einem weiteren Kaffee liefen wir los. Der Einstieg war in gut 20 Minuten zu erreichen. Es war immer noch nass, doch wir entschieden uns die ersten Seillängen zu gehen. Diese könnten wir auch wieder runterseilen.

Behangen wie ein Weihnachtsbaum
Behangen wie ein Weihnachtsbaum

Vor der dritten Seillänge zogen wir schliesslich die Bergschuhe aus und montierten die Kletterfinken. Für uns war klar, wir würden durchsteigen. Abwechslungsweise stiegen wir vor und überschlugen uns an den Ständen.

Tolle Kletterei. Leider im Nebel...
Tolle Kletterei. Leider im Nebel...

Bis wir nach fünf Stunden den Gipfel erreichten, galt es noch die eine oder andere Herausforderung zu meistern. Doch den oberen vierten Schwierigkeitsgrad im alpinen Gelände hatten wir gut im Griff. Auch das Wetter hielt sich wacker, doch eine Fernsicht mit Sonne blieb uns den ganzen Tag vergönnt.

Olli im Vorstieg
Olli im Vorstieg

Den Gipfel (2876m) erreichten wir schliesslich gegen 15:30 Uhr und da legten wir erst einmal eine Verpflegungspause ein. Nach Brot und Fleisch nahmen wir den doch sehr anspruchsvollen Abstieg hinunter zum Steinchelenfurggi auf uns.

Auf dem Mäntliser (2876m)
Auf dem Mäntliser (2876m)

Zuerst querten wir nach links dem Kamm entlang in steilem T5 Gelände, ehe wir schliesslich zur Nordseite wechselten, um über einige Schuttfelder auf den weiss-blauen Wanderweg zu gelangen.

Tolle Lichtspiele
Tolle Lichtspiele

Schon von weitem konnten wir die schön gelegene Leutschachhütte auf 2208m erkennen. Heute Samstag war sie mit 60 Personen voll ausgebucht. Doch das war uns egal, wir hatten den Mäntliser erfolgreich bestiegen und konnten uns jetzt das eine oder andere Weinglas gönnen.

Die Südostkannte des Mäntliser kurz vor dem Einnachten
Die Südostkannte des Mäntliser kurz vor dem Einnachten

Sonntag, 8. Juli 2012

Das Wetter war viel besser als prognostiziert und auch die Aussage des Hüttenwarts ermutigte uns nicht den direkten Abstieg zu nehmen, sondern nochmals eine Wanderung zu unternehmen. Wir entschieden uns also für die Gratwanderung hinüber zur Sunniggrathütte.

Bergheil
Bergheil

Doch sonnig war es noch nicht – im Gegenteil. Kurz nach dem Start mussten wir die Regenjacke anziehen. Doch der Spuk war eine halbe Stunde später, als wir zum Leidseepass kamen, bereits vorbei. Es folgte nun den Aufstieg zum markanten Jakobiger (2505m).

Der Bevorstehende Grat hinunter zur Sunniggrathütte
Der Bevorstehende Grat hinunter zur Sunniggrathütte

Nach einer kurzen Znünirast schritten wir auf dem Grat weiter über den Ruchälplistock, Grossgander Stock und wie sie alle heissen bis der blau-weisse Wanderweg unterhalb von Stockgrueben auf den Höhenweg der Leutschachhütte traf.

Genau! Ein regulierter Verkehrsbetrieb muss gewährleistet sein!
Genau! Ein regulierter Verkehrsbetrieb muss gewährleistet sein!

Zum alpinen Gratweg muss man erwähnen, dass dies auch wirklich einer war! Für die Verhältnisse, welche wir antrafen, war stets volle Konzentration notwendig. Einige Stellen waren mit Stahlseilen gesichert, welche wir als Sicherung beim Abstieg nutzen.

Am Leidseepass
Am Leidseepass

Des frohen Schrittes ging es dann der Sunniggrathütte entgegen. Endlich konnten wir die Umgebung auch beim Gehen betrachten – ohne über irgendeinen Felsen zu stolpern.

Aufstieg zum Jakobiger
Aufstieg zum Jakobiger

Die 600hm hinunter zum Arnisee verliefen grösstenteils im Wald; eine willkommene Abwechslung. Ein Päuschen am Arnisee und dann mit der halbstündlich fahrenden Seilbahn hinunter nach Itschi. Das war sie schon, die Geschichte des Wochenendausfluges auf den Mäntliser.

 

Zurück am Arnisee
Zurück am Arnisee

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