Mittagfluh 1840m

In 12 Seillängen auf die Mittagfluh über die Route „Loris Boxenstop 5c+“. Eine anstrengende Klettertour mit Dominik.

Kletterer unterwegs ander Südkante
Kletterer unterwegs ander Südkante

Sonntag, 16.06.2013

Die Mittagfluh ist ein markanter, dreiecksförmiger Granitkopf, welcher ca. 2,5 Kilometer oberhalb von Guttannen in Richtung Grimselpass gut mit dem Auto zu erreichen ist. Vom Parkplatz Tschingelmad (1170 m), wo wir das Auto parkierten, war der Einstieg in rund 30 Minuten erreichbar. Wir gingen langsam, denn die Sonne brannte bereits stark herunter.

Die Mittagfluh (links) im Abendlicht.
Die Mittagfluh (links) im Abendlicht.

An den Einstiegen wimmelte es schon von Kletterern. Anscheinend war eine Bergschule anwesend, welche an der Wand exerzierten. Wir entschlossen uns für die 12-Seillängen Route Loris Boxenstop, da dort nur eine Zweierseilschaft direkt vor uns unterwegs war.

Um den ersten Bohrhaken zu erreichen, mussten wir erst ein heikles Schneefeld queren, ehe wir in die 400 Meterwand einstiegen. Für uns war dies eine grosse Unternehmung, denn noch nie zuvor durchquerten wir alleine eine so hohe Wand mit so vielen Seillängen.

Manchmal knackiger als es hier aussieht!
Manchmal knackiger als es hier aussieht!

An den teilweise fragwürdigen Ständen überschlugen wir jeweils und wechselten den Rucksack mit unseren Bergschuhen und Getränken auf den Nachsteiger. Gegen Ende verliess mich dann die Kraft in den Beinen und Armen und ich überliess Dominik den Vorstieg. Anscheinend hatte ich mich am Vortag beim Mehrseillängenklettern in Grandval doch zu fest angestrengt.

Schliesslich erreichten wir nach 5,5 Stunden den Ausstieg am Fluhkopf auf 1840m. Mit einer Durchschnittszeit von 27 Minuten pro Seillänge inklusive einer Pause waren wir für unsere Verhältnisse durchaus gut unterwegs.

Ganz schöner Tiefblick...
Ganz schöner Tiefblick...

Mit ein wenig Stolz und einem Grinsen auf dem Gesicht traten wir den Abstieg an. Dieser verlangte jedoch nochmals volle Konzentration. Erst ging es auf einem T5 Pfand zwischen Föhren und Felsabbrüchen hindurch, gegen Ende war dann dreimal Abseilen angesagt. Teilweise halfen Eisenstifte und Drahtseile beim Abstieg.

Wir waren sehr froh, als wir nach 7 Stunden letztlich unser Depot unterhalb des Einstieges erreichten. Endlich liess die Anstrengung nach, mussten wir uns nicht mehr konzentrieren und konnten beim Anblick der Wand erkennen, was wir heute geleistet hatten.

Hätte nichts dagegen, wäre dies die letzte Seillänge...
Hätte nichts dagegen, wäre dies die letzte Seillänge...

Wir waren sehr froh, als wir nach 7 Stunden letztlich unser Depot unterhalb des Einstieges erreichten. Endlich liess die Anstrengung nach, mussten wir uns nicht mehr konzentrieren und konnten beim Anblick der Wand erkennen, was wir heute geleistet hatten.

  • Loris Boxenstop 5c+ (5a, 5b+, 5c, 5c+, 4c, 4c, 4c+, 5a, 2b, 5a+, 5b, 5a)

Hinweis: Alle Routen an der Mittagfluh sind Steinschlaggefährdet. Die Absicherung in Loris Boxenstop ist „ok“, aber nicht „gut“ wie in den Führern beschrieben.

Gipfelfoto
Gipfelfoto

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