Auf dem Baltschieder Klettersteig zur Wiwannihütte

Es war mal wieder Zeit, eine Tour mit dem Alpen-Dream-Outdoor-Team (Steffi, Tanja, Alex, Olli) zu unternehmen. Wir entschieden uns, eine Klettersteigtour rauszusuchen. Dies war aber gar nicht so einfach, den die meisten Klettersteige sind Tagestouren ohne Übernachtungsmöglichkeit und wir wollten unbedingt irgendwo auf einer Hütte übernachten. Das Glück brachte uns schliesslich – weil alle anderen angefragten Hütten schon ausgebucht waren – auf die Wiwannihütte oberhalb von Visp. Ein herrliches Bijou mit phantastischem Ausblick.

Samstag, 16. Juli 2011

Früh fuhren wir los, denn der Wetterbericht war eigentlich nicht so rosig und wir wollten auf keinen Fall auf dem Klettersteig in den Regen kommen. Nach einem Kaffestopp in Frutigen, erreichten wir bereits um 09:00 Uhr den Ausgangsort Ausserberg. Hier erhielten wir im Hotel Bahnhof ein Parkingpermit für das Auto.

Eines der vielen typischen walliser Holzhäuser in Ausserberg
Eines der vielen typischen walliser Holzhäuser in Ausserberg

Die Sonne schien schon mit voller Kraft und trieb uns den Schweiss aus den Poren, als wir in Richtung Niwärch losliefen. Dort angekommen, verliessen wir die Teerstrasse und wanderten auf gleicher Höhe auf dem wunderschönen blau/weissen Wanderweg der Suone entlang. Diese verlief eng am Fels steil oberhalb des Baltschieder Baches. Unser Wanderpfad lag eng daneben, teilweise hatten kaum zwei Füsse nebeneinander Platz, also nur etwas für schwindelfreie und trittsichere Berggänger!

Alex auf dem steil abfallenden Pfad neben der kleinen Suone
Alex auf dem steil abfallenden Pfad neben der kleinen Suone

Wir schritten immer weiter in das Baltschiedertal hinein. Der letzte Weiler auf der Karte war Ze Steinu, welchen wir um 10:40 Uhr passierten. Ein wenig später erreichten wir schliesslich die Abzweigung zum Klettersteig. Doch bevor wir die letzen 400Hm zum Einstiegspunkt unter die Füsse nahmen, war Mittagessen angesagt.

Baltschiedertal mit dem dem Stockhorn am Ende
Baltschiedertal mit dem dem Stockhorn am Ende

Gestärkt ging es über steinige und steile Wiesen, schroffe Steinfelder und einen originellen Naturtunnel bis zum Einstieg. Um 12:45 Uhr klickten wir unsere Karabiner im Stahlseil ein. Wir wählten den schwierigeren Kletterseig mit der Bewertung KS 4-5 (Normalroute KS3). Im Nachhinein kann ich jedoch sagen, dass dieser nur ein KS4 ist. Rasant ging es dann wie auf einer Leiter senkrecht hoch.

Steilaufstieg in der Platte
Steilaufstieg in der Platte

Um 14:00 Uhr traten wir aus dem ersten Teil der Route aus, doch da war noch lange nicht Schluss: Nach der Querung eines langen Grasbandes ging der Eisenweg weiter. Bald folgte die Schlüsselstelle, ein grosser markanter Pfeiler über den man klettern musste. Die Stelle war nicht wirklich schwierig – dafür umso schöner! Genauso toll war die anschliessende Gratkletterei mittels Hilfe der Eisenstifte. Ein rauf und runter, welches man von Klettersteigen gar nicht gewohnt ist.

Action-Joe
Action-Joe

Um 16:00 Uhr erreichten wir schliesslich den Ausstieg auf 2400m. Die Wiwannihütte war bereits in Sichtweite und das gute Suonen-Kräuterbier konnte man schon riechen.

Die sehr schön gelegene Wiwannihütte (2463m) ist auch über einen normalen Wanderweg in rund vier Stunden zu erreichen. Entsprechend viele Flachlandtouristen waren dort anzutreffen. Doch grundsätzlich ist der Ort ein Klettermekka. Unzählige Touren führen zum Wiwannihorn (3001m), zudem gibt es mehrere Klettergärten in direkter Hüttennähe.

Steffi am spitzen Pfeiler
Steffi am spitzen Pfeiler

Nach einem Spaziergang zum nahen Gipfelkreuz und einem Wackeln auf der Hütten-Slackline, setzten wir uns in die gemütliche und volle Hütte. Draussen begann es erwartungsgemäss zu regnen. Auch wir verbrachten den Abend feucht, aber fröhlich.

The Alpen-Dream-Outdoor-Team
The Alpen-Dream-Outdoor-Team

Sonntag, 17. Juli 2011

Nach einer sehr ruhigen Nacht im 10er Schlag, frühstückten wir um 08:00 Uhr. Das Wetter hatte sich erholt und es waren sogar einige blaue Flecken am Himmel erkennbar. Doch wir wussten, dass dies nur von kurzer Dauer sein würde. Der Niederschlagsradar zeigte in der restlichen Schweiz bereits starken Regen an. Nur Teile des Wallis wurden bis anhin verschont.

Alex goes Slackline
Alex goes Slackline

Der Abstieg über den Foxtrott Pfad war sehr abwechslungsreich. Die ganze Tour glänzte mit unterschiedlichem Gelände, Wälder und Alpwiesen. Im Zickzack ging es – immer mit Tiefblick auf das „hässliche“ Visp – steil hinunter. Die 1500 Höhenmeter verliefen meist im Wald, welcher uns vor dem beginnenden Nieselregen schützte.

Abstieg
Abstieg

Um 11:15 Uhr erreichten wir den Bahnhof von Ausserberg. Nach einem Kaffee im Hotel Bahnhof traten wir die Heimfahrt an. Was für eine vielseitige, schöne Zweitagestour in einem herrlichen Gebiet und einer gemütlichen Berghütte lag hinter uns. Dass wir wiederkommen, war uns allen klar.

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