Gersau

Herbstliches Kalksteinvergnügen in den Klettergärten von Gersau oberhalb des Vierwaldstättersees.

Auf dem Boulder-Obelisk!
Auf dem Boulder-Obelisk!

Samstag, 22. Oktober 2016

Mittlerweile war es bereits Ende Oktober und in den höher gelegenen Klettergebieten der Alpen lag schon der erste Schnee. Dominik und ich suchten daher in tieferen Lagen nach Klettermöglichkeiten. An diesem Wochenende entschieden wir uns für die Klettergärten oberhalb von Gersau. Im Sommer sind diese aufgrund der sonnigen Lage oft zu heiss zum Klettern und eignen sich im Winter umso mehr. An diesem Samstag sollte dort den ganzen Tag die Sonne scheinen und nochmals an die warmen Sommertage am Fels erinnern. Doch erst der Reihe nach.

Über Luzern nach Brunnen erreichten wir entlang dem Vierwaldstättersee die kleine Ortschaft Gersau. Hier kauften wir im Volg das Mittagessen ein und fuhren gleich nach der Kirche die steile Strasse hinauf nach Cholerboden. Da wir früh unterwegs waren, fanden wir an der Strasse gleich am Cholerboden noch einen Parkplatz, wo wir den Cali abstellten.

Am Felsen des Föhnenbergs.
Am Felsen des Föhnenbergs.
Traumhafte Aussicht auf die farbenfrohe Herbstlandschaft.
Traumhafte Aussicht auf die farbenfrohe Herbstlandschaft.

Der Kiesstrasse folgend in Richtung Föhnenberg brachen wir schliesslich auf zum Klettergarten Sunneplättli. Kurz darauf kam uns jemand mit dem Auto aus dem Tipicamp Föhnenberg entgegen und stoppte. Dies gab uns die Gelegenheit nach der notwendigen Erlaubnis zu fragen, ob wir ebenfalls im Klettergarten Föhnenberg (Privatbesitz) klettern durften.

Nach dem OK entschieden wir uns den Kletterspot Sunneplättli am Nachmittag zu besuchen und gleich weiter nach Föhnenberg zu wandern (ca. 20 Minuten). Als wir auf dem verlassenen Tipiareal ankamen, taten wir uns jedoch schwer den Zustieg zu der Felswand zu finden. So irrten wir gut eine halbe Stunde umher, bis wir den teilweise mit Farn zugewachsenen Zustiegsweg fanden.

Der Obelisk
Der Obelisk
Olli klettert die Ostkante.
Olli klettert die Ostkante.

Dieser war alles andere als ein zugänglicher, gut markierter und sicherer Klettergartenzustieg. Dafür war der raue Hochgebirgskalk umso genialer zum Klettern und der Ausblick auf den Vierwaldstättersee mit den umliegenden Bergen in den Herbstfarben ein Traum.

Wir kletterten die folgenden Routen:

  • Schliecher (5a)
  • Neunmalklug (5b)
  • Trotzkopf (5c)
  • Expotronic (5c)
  • Hasenfuss (5a > gefühlte 5c)
  • Nimmersatt (5b)

Anschliessend gönnten wir uns eine kurze Mittagspause ehe wir zum "Obelisk", ein etwa 15 Meter hoher Findling im Wald, weiterzogen. Hier kletterte ich die beiden östlichen Routen (2x 5c, Kante und Mitte). Der Findling erinnert an einen Boulderfelsen, einfach mit Borhaken, was natürlich gut für uns war. Einzig der für alle Routen bestehende Abseilstand war nicht optimal platziert. So verklemmte sich unser Seil zweimal.

Klettern und Abseilen am Sunneplättli.
Klettern und Abseilen am Sunneplättli.

Nun ging es auf zum Kletterspot Sunneplättli. Als wir den steilen Trampelpfad hinauf zu den Felsen beschritten, waren einige Kletterer bereits auf dem Heimweg. Doch wir hatten Glück. Als wir um 16:30 Uhr dort eintrafen war immer noch Sonne am Felsen und wir konnten "oben ohne" noch zwei Seillängen in der wärmenden Herbstsonne klettern:

  • Schwartenweg (5c)
  • Gugger (6a)

Die letzten Sonnenstrahlen genossen wir mit einem wohlverdienten Bierchen am Fels. Nach dem Abstieg und Rückkehr zum Auto stoppten wir an einer Bank an der Rütelistrasse nochmals für einen "Z'vieri" und genossen den herrlichen Ausblick auf den See und die umliegende Landschaft.

Eine Bank mit Aussicht!
Eine Bank mit Aussicht!

Klettern in Gersau, eine Kletteralternative im Winter, die wir bestimmt wieder mal aufsuchen werden.

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