Wildhuser Schafbergkannte

Einfache, landschaftlich jedoch sehr attraktive Gratkletterei im Alpstein. Eine ideale Sonntagstour zusammen mit Sandro im November, welche an einem Sommertag nicht minder angenehm gewesen wäre!

Der Wildhuser Schafberg (2'373 m) mit vorgelagerter Kannte.
Der Wildhuser Schafberg (2'373 m) mit vorgelagerter Kannte.

Sonntag, 08.11.2015

Schon lange wollten Sandro und ich eine Bergtour im Alpstein unternehmen. Doch wegen schlechtem Wetter oder unpassender Terminfindung kam es bislang nicht dazu. Anders an diesem sommerlichen Novembersonntag.

Aufgrund von anderen Aktivitäten konnte ich erst am Samstagabend nach St. Gallen anreisen. Zwei Tage im Alpstein wären schön gewesen, aber lieber einer, dafür richtig! Als Stärkung für den bevorstehenden Klettertag, hauten wir im Restaurant Marktplatz nochmals so richtig rein. Um auch dem Flüssigkeitshaushalt gerecht zu werden, gab’s danach noch ein, zwei Bierchen.

Aufstieg zur Alp Gamplüt
Aufstieg zur Alp Gamplüt

Am nächsten Morgen ging es dann auf in Richtung Wildhaus. Frühstück würde es im Bergrestaurant auf der Alp Gamplüt geben, dies hatte Sandro bereits abgeklärt. Bis dahin musste ein Kaffee reichen. Das Auto parkten wir auf dem grossen Wanderparkplatz direkt in Wildhaus (von hier startete auch gleich der Wanderweg hinauf zu Alp).

Es gab auch die Möglichkeit eine Zweiergondelbahn hinauf zur Alp Gamplüt (1‘354m) zu nehmen. Doch diese fuhr so langsam, dass wir das Gefühl hatten, wir waren zu Fuss schneller unterwegs. Den Aufstieg hinauf dauerte auch nur 25 Minuten; gerade richtig, um genügend Hunger auf das grosse Sonntags-Zmorge-Buffet aufzubauen!

Sandro in der zweiten Seillänge
Sandro in der zweiten Seillänge

Nach zahlreich verschiedenen Broten, Würsten, Speck, Käse, Aufschnitt und dem obligaten Kaffee sowie Orangensaft, waren wir gar nicht mehr so sicher, ob wir die bevorstehenden Seillängen mit unseren dicken Bäuchen überhaupt noch bestreiten konnten. Gut, mussten wir erst ein wenig hochwandern, um den Einstieg in die Kletterroute „Schafbergkannte“ zu erreichen. 

Der häufig begangene Kletterklassiker mit Rundsicht auf die benachbarten Bergketten blieb uns heute nicht alleine vorbehalten. Das milde, stabile Wetter, der kurze Zustiegsweg und die Möglichkeit, im November noch Klettertouren in dieser Höhe zu unternehmen, waren mehr als einladend.

Tolle Aussicht auf die Churfirsten
Tolle Aussicht auf die Churfirsten

Die anwesenden Seilschaften störten uns nicht gross, zumal es einige parallele Alternativseillängen gab. Wir wählten für die Route die folgende Kombination:

  •  4a, 5a, 4c, 5a, 5c+, 4c, 2c, 4a

Die schöne, abwechslungsreiche Kammkletterei wurde gegen Routenende immer einfacher. Nach dem Ausstieg (Routenbuch) führte der Weg weiter durch dichte Kieferngewächse, ehe wir auf einem ausgesetzten Trampelpfad auf Grasbüscheln zur nordseitigen Abseilstelle gelangten.

Nach rund 20 Meter Abseilen querten wir hinüber zum rot-weissen Wanderweg, welcher uns wieder zurück nach Gamplüt führte. Noch immer war es sommerlich warm und das Bergrestaurant entsprechend mit vielen Bergtouristen gefüllt. Bei einem Saft von Möhl, begleitet von einer One-Man-Band, genossen wir auf der grossen Terrasse die Sonne und freuten uns über den gelungenen Tag.

Olli beim Stand der letzten Seillänge
Olli beim Stand der letzten Seillänge

Die Heimreise war weniger erfreulich. Das schöne Sonntagswetter lockte viele Leute aus den Häusern. Entsprechend gross war der Rückreiseverkehr. Doch trotz der längeren Reisezeit kamen wir beide wieder gut nach Hause. Mit bester Erinnerung und tollen Fotos.

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