Fleckistock - Top of Uri

Eine Hochtour "light" auf den höchsten Urnerberg, welcher auch als Rot Stock bekannt ist.

Die Panorama-Aussicht im Aufstieg auf den Fleckistock lädt immer wieder zum Verweilen ein.
Die Panorama-Aussicht im Aufstieg auf den Fleckistock lädt immer wieder zum Verweilen ein.

Mittwoch, 12. September 2018

Obwohl es bereits Mitte September war, wollten Dominik und ich die guten Bedingungen für eine Hochtour nochmals nutzen. Da wir nur einen Tag dafür Zeit hatten, entschieden wir uns für eine Hochtour "light" mit wenig Material, wenig Pausen, aber dafür umso mehr Höhenmetern.

Gegenverkehr auf dem Wanderweg.
Gegenverkehr auf dem Wanderweg.

Ein Kandidat für eine solche Unternehmung ist der Fleckistock, welcher auch unter der Namensgebung Rot Stock auf den Karten verzeichnet ist. Nicht zu verwechseln mit dem URS, dem Uri Rotstock!

Nein, der 3416 Meter hohe Fleckistock gilt als der höchste Berg innerhalb des Kantons Uri; die Bergkette Sustenhorn-Galenstock ist zwar verbreitet höher, liegt aber an der Grenze zu anderen Kantonen. Somit ein weiteres lohnendes Ziel.

Sonnenaufgang beim Aufstieg
Sonnenaufgang beim Aufstieg
Kraxlerei auf dem Südgrat
Kraxlerei auf dem Südgrat

Entgegen kam uns auch, dass die Göscheneralp gut mit dem Auto erreichbar ist und sich der Fahrtweg für uns im Rahmen hielt. So starteten wir an diesem Mittwochmorgen, um nochmals den Sommer zu geniessen.

Der Startpunkt der Tour war die Voralpkurve der Göscheneralpstrasse auf 1'402 Meter. Hier parkten wir das Auto und wanderten auf dem gut ausgebauten und markierten Weg hoch zur Voralphütte des SAC Uto. Der Hüttenweg geht ohne steile Passagen auf etwa sieben Kilometer entlang der Voralpreuss das Tal hinauf. 

Von der Voralphütte ging es gestärkt weiter.
Von der Voralphütte ging es gestärkt weiter.

Bereits auf dem Hüttenzustieg hatten wir ein faszinierendes Bergpanorama bei besten Wetterbedingungen, welches immer wieder zum Staunen einlud. Als wir nach circa 1.5 Stunden die Hütte auf 2'126 Meter erreichten, gönnten wir uns eine Cola und einen Kuchen. Schliesslich lagen weitere 1'200 Meter Anstieg vor uns.

Gut erkennbar: Die Südwest-Rippe des Fleckistocks.
Gut erkennbar: Die Südwest-Rippe des Fleckistocks.

Gestärkt schritten wir eine halbe Stunde später weiter voran. Dem Wanderweg folgend hinauf zum Panorama- bzw. Höhenweg bis eine Wegmarkierung die Abzweigung in Richtung Fleckistock signalisierte. Ab hier waren keine farblichen Markierungen mehr gegeben, dafür sorgten viele Wegspuren und vereinzelte Steinmännchen für die Richtungsweisung.


Vom Pt. 2'462 (Hüblen) überquerten wir die riesige Schutthalde hinauf zum Pt. 2'837, wo wir auf die Südwest-Rippe des Fleckistocks trafen. Dieser folgten wir fortan bis hoch zum Pt. 3'251 und anschliessend dem Südgrat entlang.

Kurz vor dem Gipfel.
Kurz vor dem Gipfel.

Hier wurde die Kraxlerei endlich interessanter. Teilweise T5, grösstenteils jedoch im T4 Gelände mit einigen Kletterstellen die hinauf oder hinunter geklettert werden mussten (WS; mehrere Stellen I/II). Man konnte sich den Schwierigkeitsgrad meist selbst aussuchen und bei Bedarf die Hindernisse umgehen.

Auf dem Gipfel des Rot Stocks - Unverkennbar die eisenhaltigen roten Steine.
Auf dem Gipfel des Rot Stocks - Unverkennbar die eisenhaltigen roten Steine.

Interessant wurde es nochmals vor dem steilen Gipfelkopf. Die Kletterei im 3. Grad erfolgte einer kleinen Rissverschneidung entlang hoch bis zum Gipfel. Diese Stelle ist mit einem Fixseil gesichert, welches hauptsächlich beim Herunterklettern hilfreich zur Seite hängt.

Das Voralptal mit Hütte.
Das Voralptal mit Hütte.

Oben angekommen versteht man auch weshalb der Berg als Zweitnamen Rot Stock heisst: Das feine rote Gestein färbt den Gipfelbereich wie die Sahne auf einem Muffin. Ein richtiger Farbklecks in der Umgebung.

Traumhafte Herbstfarben!
Traumhafte Herbstfarben!

Für die 2'100 Höhenmeter benötigten wir rund 4.5 Stunden inkl. der Frühstückspause auf der Voralphütte. Auch beim Abstieg kehrten wir nochmals in der Hütte ein und gönnten uns eine grosse Portion Rösti mit Spiegeleiern. Und ja, natürlich ein angemessenes Bier dazu.

Die Salbit-Zacken.
Die Salbit-Zacken.

Der Abstieg zur Voralpkurve erfolgte auf der gleichen Route. Fasziniert von den Salbit-Zacken mussten wir einige Male innehalten und ehrfürchtige Blicke auf die spitzen Gesteinsformen des Gebietes werfen. Irgendwann werden auch wir dort oben herumklettern. Der passende Zeitpunkt wird bestimmt bald kommen. Evtl. in der nächsten Saison?

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